der frühe Vogel... oder so!

Den Wecker hätten wir für heute gar nicht stellen müssen, denn die ewig langen Güterzüge, die praktisch genau durch unser „Schlafzimmer“ fuhren, erledigten das schon rechtzeitig. Um 4.44 Uhr standen wir auf. Marco ging in der Dämmerung zum wirklich weit  entfernten Dusch-Haus und ich machte das Wohnmobil startklar. Sarah kam nur schwer aus ihrem warmen Bett und war erstmal eher nur so mittel begeistert, dass wir jetzt schon los wollten. Aber wenn sich die Eltern was in den Kopf gesetzt hatten.... um 5.30 Uhr kamen wir auf dem Parkplatz am Morraine Lake an und es waren schon zahlreiche Pkws und Wohnmobile da. Einen Moment stockte uns der Atem, ob wir nicht vielleicht schon zu spät waren, um einen der wenigen Camper Plätze zu bekommen. Aber in der Reihe waren noch 4 Plätze (von etwa 12) frei und wir konnten unser Gefährt abstellen. Durchatmen und erstmal in Ruhe das Frühstück genießen. Die Sonne färbte die ersten Berggipfel in ein rosafarbenes Licht und der heiße Kaffee tat sehr gut.
Warm angezogen und mit Mückenspray eingenebelt machten wir uns um kurz nach 6.00 Uhr auf den Weg zum Wasser. Und das frühe Aufstehen wurde belohnt: es war so wunderschön hier, dass es fast nicht wahr sein konnte. Die Bilder, die wir uns auf dem Display unseres Fotoapparats anschauten, wirkten wie Plakate. Sicherlich hat man eine Vorstellung anhand der Beschreibung im Reiseführer, aber dass es dann in Wirklichkeit um ein Vielfaches Schöner ist, kann man nicht glauben. Wir laufen erstmal den Rockpil Trail - ein kurzer steiler Steinweg auf einen Felsen am Anfang des Sees. Von hier oben hat man einen Blick auf die ganze Pracht. Anschließend gehen wir am Ufer entlang, vorbei an den schön angeordneten bunten Kanus,die auf Mieter warten, bis zu der Stelle, an der das Gletscherwasser vom Berg in den See fließt.
2 Stunden halten wir uns an diesem wunderbaren Ort auf und sind froh, dass die Parkplätze so begrenzt sind, denn das hält auch das Besucheraufkommen überschaubar - auch wenn man dafür wirklich früh aus den Federn muss.
Wir fahren nun weiter. Erstmal ganz kurz in den Mini-Ort Lake Louise, von dem wir ja am Vortag nix gesehen hatten. Aber es gab eigentlich auch nix zu sehen, außer einer Infostelle, 2 Tante-Emma-Läden und ein paar Souvenirshops - das war’s.

Unsere Tagesstrecke führte uns heute auf die absolute Traum-Straße in Westkanada: den Icefield Parkway. 230 km mitten durch die Rocky Mountains, vorbei an Gletschern, Wasserfällen, Bergpässen, Flüssen und Seen. Immer wieder gab es verlockende Aussichtspunkte und an einigen stoppten wir auch. Ein Panorama löste das nächste ab - so langsam fiel die Verarbeitung schwer. Da kam es vielleicht gerade recht, dass an unserem Ziel in Jasper der Regen einsetzte und wir uns für einen ruhigen Nachmittag drinnen entschieden.
Fürs Abendessen konnten wir dennoch kurz den kleinen Gasgrill für Fleisch und Würstchen anwerfen. Ein Lagerfeuer auf unserem wirklich schönen Campingplatz wurde leider nix, es war zu ungemütlich und nass.

In der Nacht trommelte Regen und Hagel auf unser Dach, ein heftiges Gewitter wütete mit lautem Donner und hellen Blitzen. Ich hoffe, unseren Nachbarn in ihren Zelten geht’s gut.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Velkommen til Danmark

Entspannung...

auf zur Westküste