Abtauchen in die Natur...

...aber erstmal verabschiedeten wir uns von Vancouver und machten uns pünktlich um 7.30 Uhr mit dem Shuttle von Fraserway, unserem Wohnmobil-Vermieter, auf den Weg nach Delta. Nach einer Begrüßung auf deutsch, stellten wir unser Gepäck schon vor unserem Motorhome ab und es folgte der „Papierkram“, der Dank dem online Pre-checkin recht schnell ging. Wir stockten unsere Freikilometer noch um 500 km auf 3000 km auf und hatten ein paar Unterschriften zu leisten. Anschließend hieß es warten, bis ein anderer Mitarbeiter die Einführung am Fahrzeug mit uns machte. Die Sonne brannte ganz schön um mittlerweile kurz nach 9.00 Uhr und wir wurden schon langsam ungeduldig, als der deutsche Work-and-Traveller Dennis zu uns kam und uns alles über das rollende Heim erklärte. Danach wurde der Inhalt unserer 3 Koffer ausgepackt, alles sicher verstaut und die leeren Koffer konnten wir an der Station bis zur Rückgabe deponieren. So langsam machten wir uns mit unserem neuen Gefährt vertraut und auch das defekte Kühlschranklicht wurde von einem netten Mechaniker noch schnell repariert. Vor der Abfahrt trafen wir noch eine weitere deutsche Mitarbeiterin, die uns in den höchsten Tönen von ihrem Traumland Kanada vorschwärmte und uns ganz viel Spass auf unserer Tour wünschte.
Gegen 10.45 Uhr war es dann soweit und wir rollten vom Hof der Station. Unsere Route führte auf den Trans-Canada-Highway Nr. 1 in Richtung Osten zum Großeinkauf nach Chilliwack. Es war viel Verkehr auf dieser Strecke und so kamen wir nicht  so flott vorwärts, aber gegen 12.30 Uhr erreichten wir unser Ziel und begannen in einem „Dollar-Rama“ ein paar Utensilien wie Tischdecke, Streichhölzer, Müllbeutel etc. einzukaufen. Im Safeway schräg gegenüber füllten wir den Einkaufswagen mit sämtlichen Lebensmitteln und Getränken für die nächsten Tagen. Das große Angebot erschlägt einen jedes Mal aufs Neue und auch hier war die Freundlichkeit der Kanadier wieder zu spüren, von der auch die Farserway-Mitarbeiterin so begeistert war. Da es hier keine Sahne zum Kochen, wie bei uns in kleinen Bechern gibt, war ich unsicher, welches Produkt ich kaufen sollte. Eine hilfsbereite Kundin erklärte mir dann, welche Sahne sie für Saucen benutzt. Und so ging es uns hier ständig - die Menschen haben ein Auge dafür, anderen zu helfen und wenn es nur mit kleinen Informationen oder Gesten ist.
Mit gefühlt 30 Tüten beladen und etliche Dollar ärmer, beluden wir Kühl-, Gefrier- und Vorratsschränke. Der Einkauf hatte hungrig gemacht und so hatten wir an der heißen Theke gleich ein paar Hähnchenteile fürs Mittagessen besorgt. Unsere 1. Mahlzeit nahmen wir gleich an Ort und Stelle auf dem Parkplatz ein - sehr praktisch wenn man alles dabei hat.
Weitere 124 km lagen bis zum Tagesziel vor uns und kurz vor dem Ort Hope verließen wir den Highway 1 und folgten nun dem Highway 3. Sofort wurde der Verkehr weniger, die Landschaft  veränderte sich und nach wenigen Kilometern erreichten wir den EC Manning Provincial Park. Die Straße schlängelte sich nun meist einspurig bergauf und ab. Rechts neben uns floss der Ceder Creek, ein glasklarer, flacher Fluss zwischen sattem Grün der niedrigen Weiden. Immer wieder erblickten wir schneebedeckte Berge und es wurde immer ruhiger. Nach etwa 60 km bogen wir zum Lightning Lake. Hier befand sich unser 1. Campground, den ich genau vor 4 Monaten reserviert hatte (@Regina: Du weißt, wo 😉)
Am Eingang zum Campingplatz begrüßte uns eine junge Parkrangerin und wir erledigten die kurzen Formalitäten, kauften ein Bund Feuerholz und fuhren zu unserem Platz. Mitten im Wald lagen hier die einzelnen Plätze, der Untergrund war geschottert, wir hatten viel Abstand zum Nachbarn und waren ganz in der Nähe vom Waschhaus. Hier gefiel es uns richtig gut. Aber die erste Tat war: Mückenspray für alle! Die Nähe zum See und der dichte Wald waren ein Paradies für die kleinen Blutsauger. Wir liefen einen kleinen Weg zum See und konnten nun tatsächlich den wahren Zauber Kanadas fühlen - diese atemberaubende Schönheit eines kleinen Sees, in dem sich die weißen Wolken und die dunkelgrünen Tannen spiegelten, das hügelige Panorama und nur ein paar Kajakfahrer und eine Familie mit Kindern die kurz ins kalte Nass abtauchten. Jetzt waren wir wirklich angekommen in Kanada!
Zurück am Platz machte Marco das erste Lagerfeuer in der Feuerstelle neben unserem Sitzplatz, während ich das Essen vorbereitete. Sarah half uns beiden und spielte zwischendurch rund um das Wohnmobil, sammelte Steine und entdeckte ein paar Eichhörnchen.
Gegrilltes Fleisch, Folienkartoffeln und Salat und zum Nachtisch unser Lieblingseis von Haägen Dazs „Ananas-Kokos“ (das es ja leider immer noch nicht in Deutschland gibt - nur falls Ihr das lest, liebe Eisverkäufer) machten den 1. Campertag perfekt.
Müde und glücklich fielen wir gegen 22.00 Uhr in unsere Betten und wir kamen langsam dem richtigen Schlafrhythmus näher.

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